"Oh, das ist ja eine interessante Mischung, was ist denn da alles drin?" - so manch ein Hundeherrchen oder Frauchen hat diese oder eine ähnliche Frage nicht zum ersten Mal gehört. Einige Mischlinge verraten durch ihre Optik mehr oder weniger, welcher Rasse die Mutter oder der Vater angehörte, doch bei anderen lässt die Optik keine Schlussfolgerungen zur Rasse-bestimmung zu. Vielleicht gibt die Recherche über Rassezugehörigkeits-merkmale dem Hundefreund eine vage Ahnung, welche Hunderassen sich in ihrer "Feld-Wald-und-Wiesen-Mischung" verewigt haben, allerdings ist dieses nur eine Vermutung. Im Gegenzug von Hundehaltern, die ihren Hund direkt vom Züchter geholt haben, können Hundefreunde mit Hunden aus dem Tierschutz häufig nur raten. Gewissheit kann ein DNA Test für den Hund bringen, so dass bei der nächsten Begegnung mit einem neugierigen Passanten kein Schulterzucken folgt, sondern eine Aufzählung sämtlicher Vorfahren des Vierbeiners.
Was verrät die Rasse meines Hundes über sein Verhalten?
Natürlich lassen sich Erziehungsprobleme nicht durch einen Rassentest beseitigen, allerdings kann die Bestimmung der Vorfahren noch weitere Vorteile haben als die reine Befriedigung der eigenen
Neugier. Hütehunde brauchen andere Aufgaben als ein Hund, der als Jagdbegleitung gezüchtet wurde, und Charaktereigenschaften lassen sich mit Hilfe von einem DNA-Test erklären. Ein Rassetest kann
schon vor einer geplanten Adoption Aufschluss geben. So kann der Hundefreund schon bevor der neue Freund einzieht abwägen, ob die Verhaltensweisen des Hundes mit dem eigenen Lebensstil
zusammenpassen.
Hilft eine DNA-Analyse vor einem Wesenstest?
Liegt der Verdacht nahe, dass der adoptierte Hund einer unpopulären und vom Ordnungsamt als gefährlich eingeschätzten Rasse angehört, so kann unter bestimmten Voraussetzungen ein DNA-Test den
sonst recht teuren Wesenstest durch Tierärzte ersetzen. Ein Test analysiert neutral die Gene des Tieres und schaut nicht wie ein Mensch auf die Äußerlichkeiten eines Hundes. Dabei entscheiden die
Ordnungsämter, ob ihnen ein DNA-Test genügt, oder ob sie einen Wesenstest verlangen. Anrufen und sich informieren lohnt sich in diesem Fall. Denn falls das Ordnungsamt einstimmt, ersparen Sie
Sich und Ihrem Freund viel Aufwand und Kosten. Das kann auch bei Reisen helfen, Dänemark zum Beispiel hat sehr strenge Kontrollen von "gefährlichen Hunderassen". Ein Gutachten kann helfen, die
Ungefährlichkeit des Hundes nachzuweisen.
Kann ein DNA-Test helfen, Erbkrankheiten zu erkennen?
Ein Test des Lieblings kann helfen, eine Diagnose zu stellen, bevor sich die ersten Symptome entwickeln können. Gerade bei spät einsetzenden Krankheiten ist ein Test zuverlässiger als
herkömmliche Methoden zur Erkennung von Hundekrankheiten. So kann mit Hilfe des Testes bestimmt werden, ob zum Beispiel ein MDR1-Gendefekt vorliegt, von dem oft Hunde aus der Familie der Collies
betroffen sind. Diese genetische Erkrankung führt zu einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten. Hierdurch kann ausgeschlossen werden, dass Ihr Hund leidet, weil bestimmte
Medikamente wie Acepromazin oder Butorphanol neurologische Symptome auslösen.
Wie funktioniert ein DNA-Test?
Ein DNA-Test kann von zu Hause aus durchgeführt werden. Durch zwei mitgelieferte Wattetupfer kann eine Speichelprobe von der Innenbacke Ihres Lieblings entnommen werden. Nun müssen diese Stäbchen
nur noch getrocknet werden und dann werden sie zum Anbieter des Tests zurückgeschickt. Der Test wird im Labor ausgewertet und nach drei bis sechs Wochen, je nach Auslastung der Labore, bekommt
der Hundefreund sein Ergebnis per App oder per Post.
Wie genau ist der Test?
Die Analyse der Rassenmerkmale basiert auf einer Wahrscheinlichkeitsrechnung, je mehr Genmarker in der Datenbank für die Bestimmung vorhanden sind, desto zuverlässiger und präziser ist der Test.
Durch eine Software wird die Probe mit den Genmarkern im Pool verglichen, und so wird ermittelt, welche der erfassten Rassen auf den Vierbeiner zutreffen.